Rückblick: B’VM Fachgespräch am 26.09.2019 in Berlin

Digitalisierung - Mehrwert für Ihre Mitglieder?

„Digitalisierung – Mehrwert für Ihre Mitglieder?“ war die Leitfrage des 13. B’VM Fachgesprächs am 26. September in Berlin. Ungefähr 60 Vertreter aus verschiedenen Verbänden kamen für Input und Austausch zu diesem Thema im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft zusammen.

Thomas Zurkinden vom B’VM machte anhand eines Mitgliedertypisierungsmodells deutlich, dass verbandliche Angebote in der Gesamtkomposition auf die Bedürfnisse von vier Grundtypen im Verband abgestimmt sein sollten – auch in der digitalen Welt. So werden sich wirtschaftlich orientierte Mitglieder – die „Ökonomen“ – eher über wertige Angebote mit Alleinstellungsmerkmal freuen, während „Gesellige“ in erster Linie kollaborieren möchten. Ähnliche Überlegungen sind auch für „Visionäre“ und „Selbstverwirklicher“ sinnvoll.

Dass diese Herausforderung durchaus fordernd sein kann, verdeutlichte der Vortrag von Charlotte Luise Simon, Digital Initiative Manager im VDI. Stark heterogene Mitgliederstrukturen mit unterschiedlichen Anforderungen, eine Vielzahl beteiligter Akteure und unendliche digitale Möglichkeiten führen dazu, dass jede Idee vor der Umsetzung einer entscheidenden Frage unterzogen werden muss: ist dieses Angebot für die Mitglieder wirklich wichtig?

Bei der Digitalisierung gilt es, keine Zeit zu verlieren, denn private Anbieter drängen mit Online-Plattformen und Apps in verbandliche Aufgabengebiete. Christian Gülpen, Bereichsleiter Digitalisierung am Institut für Technologie und Innovationsmanagement der RWTH Aachen, empfiehlt Angebote mit offenen Ökosystemen zu schaffen, die auf Basis der eigenen Organisation Verknüpfungen und Kooperation mit anderen Verbänden ermöglichen.

In der anschließenden Diskussionsrunde unter der Moderation von Tim Richter, als Vertreter der DGVM, waren sich alle einig: Einen goldenen Schlüssel zur erfolgreichen Digitalisierung von verbandlichen Leistungen gibt es nicht. Interdisziplinäre Teams, die Region und Hierarchie übergreifend arbeiten, bringen oftmals die besten Lösungen hervor. Und schließlich hilft es auch, nicht immer alles zu zerdenken, sondern einfach mal mutig ans Werk zu gehen und zu machen.

Das Fachgespräch klang mit Apéro und der Möglichkeit zum Networking aus.