Im Zeitraum von Mai bis August 2023 hat die Kienbaum Consultants International GmbH nunmehr zum fünften Mal in Kooperation mit der DGVM e. V. eine Studie zu aktuellen Vergütungsthemen und -trends für Geschäftsführer, Fach- und Führungskräfte im Verbändebereich durchgeführt, an der sich 40 Organisationen beteiligt haben.

Dieser Artikel beleuchtet die Ergebnisse zur Entwicklung der monetären Bezüge, wirft aber insbesondere auch einen Blick auf das im Ringen um qualifizierte Führungs- und Fachkräfte immer wichtiger werdende Thema der nicht monetären Zusatzleistungen/Benefits.

Gehälter steigen moderat trotz hoher Inflation

Die hohe Inflationsrate hat 2023 in vielen Branchen zu – im Vergleich zur Vergangenheit – überproportionalen Gehaltssteigerungen geführt. In der Privatwirtschaft lagen die Gehaltsdynamisierungsraten in diesem Jahr je nach Level oft zwischen 4 und 6 Prozent.

Auch in den in unserer Untersuchung befragten Verbänden sind die monetären Bezüge stärker gestiegen als in unserer letzten Erhebung 2021. Die Grundvergütung stieg im Zeitraum von 2022 auf 2023 um durchschnittlich 2,3 Prozent und lag damit deutlich höher als noch in unserer letzten Erhebung in 2021, wo die durchschnittliche Steigerung lediglich 1,3 Prozent betrug. Gleichwohl fällt die Gehaltsanpassung damit deutlich geringer aus als in der Privatwirtschaft. Hierbei ist insbesondere eine kurzfristige finanzielle Unterstützung in Form von Einmalzahlungen ein probates Mittel.

Lediglich auf Ebene der Geschäftsführung liegt die Steigerungsrate mit 4,2 Prozent in etwa auf dem Niveau der Privatwirtschaft.

Arbeitgeberattraktivität durch zeitgemäße Benefits

Immerhin ein Drittel der Verbände bietet als Ausgleichsmaßnahme eine Verbesserung der Benefitleistungen an oder plant dies zumindest. Damit liegen diese Verbände in einem generellen Markttrend, der speziell in den vergangenen drei Jahren zu einem immer größeren Bedeutungszuwachs bei Benefits geführt hat.

Auch die Verbände haben erkannt, dass Benefits heute für die Mitarbeitenden ein wesentlicher Faktor bei der Wahl ihres Arbeitgebers sind.

  • Gleitzeitregelungen können im Verbandsbereich mittlerweile als Standard gelten.
  • Langzeitkonten bzw. Arbeitszeitkonten sind dagegen (anders als in der Privatwirtschaft) noch vergleichsweise selten bzw. eine Ausnahme.
  • Gleichwohl ermöglicht immerhin die Hälfte der befragten Verbände ihren Mitarbeitenden, Sabbaticals zu nehmen.

Dass das Thema „Work-Life-Balance“ mit seinem Impact auf das Arbeitszeitthema weiter seinen hohen Stellenwert behalten wird, zeigt die in aller Munde befindliche Diskussion zur sogenannten 4-Tage-Woche. Verbände, die die Einführung einer 4-Tage-Woche betriebsorganisatorisch und unter Kostenaspekten stemmen können, können hier einen signifikanten „USP“ gegenüber der Privatwirtschaft ins Feld führen und sich auf diese Weise als attraktiver Arbeitgeber positionieren.

Bei der Flexibilität des Arbeitsortes sind die Verbände dagegen bereits zeitgemäß aufgestellt: Die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, bieten nahezu alle befragten Organisationen ihren Mitarbeitenden. Rund drei Viertel der Verbände erlauben Homeoffice für zwei bis drei Tage pro Woche. In gut einem Viertel der Verbände besteht diese Möglichkeit sogar an vier bis fünf Tagen pro Woche.

Neben dem Thema der Flexibilität gewinnen ebenso Angebote aus dem Segment der Mobilität einen immer größeren Stellenwert, zum Beispiel mit einem Mobilitätsbudget.

Weitere Chancen, wie Verbände als Arbeitgeber für sich punkten können, bieten sich in organisatorischen Bereichen:

  • Karrierewege transparent machen
  • Organisatorische Klarheit schaffen
  • Individuelle Karrierewege ermöglichen

 

Weitere Details und Informationen hierzu erhalten DGVM-Mitglieder im Artikel “Wege zu mehr Arbeitgeberattraktivität” im Verbändereport 6/2023!

 

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