Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz nehmen seit Greta Thunberg einen enormen gesellschaftlichen und politischen Stellenwert ein. Neben der digitalen Transformation wird nachhaltiges Handeln und insbesondere der Klimawandel als die größte Herausforderung unserer Zeit angesehen. Der Tenor ist eindeutig: Alle müssen etwas tun und zwar jetzt.
Doch die Diskussionen werden oftmals sehr emotional geführt, ein sachlicher Austausch von Argumenten ist kaum möglich. Dabei würde er dem Thema sehr gut tun.
Hier können Verbände einen wertvollen Beitrag leisten, indem sie sachlich Zahlen, Daten und Fakten einbringen. Denn eine Meinungsbildung, was tatsächlich nachhaltig ist, braucht diese Grundlagen dringend.
Als Interessenvertreter bewegt man sich dabei aber auf keinem einfachen Parkett. Und schon gar nicht in den Sozialen Medien. Aber dieses wichtige Thema geht uns alle an und macht eine ernsthafte Auseinandersetzung umso notwendiger. Es ist wünschenswert, dass Verbände als Sprachrohr von Branchen oder Gruppen hier ihren Beitrag leisten und sie sich nicht vor der Diskussion scheuen. Auch wenn die eigene Branche mitten im Kreuzfeuer steht. Denn gewinnt die Umwelt wirklich, wenn wir unsere Industrie durch hohe Energiekosten schwächen und diese Produkte künftig aus dem Ausland bezogen werden müssen, wo keine Reglementierungen bestehen?
Nachhaltigkeit sollte ganzheitlich begriffen werden, unter dem Strich muss das Resultat stimmen. Und dazu muss man Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Dabei sind Verbände immer ein Teil von verknüpften, sich überschneidenden Systemen, deren Handlungen Auswirkungen auf das nahe und entfernte Umfeld haben.
DGVM-Mitgliedsverbände zum Thema Nachhaltigkeit:
Die Definition von Nachhaltigkeit ist mitnichten so klar, wie man annehmen könnte. Gängig ist die Maxime, die Ressourcen der Erde so zu nutzen, dass auch zukünftige Generationen ihre Bedürfnisse befriedigen können.
Daraus ergeben sich soziale, ökonomische und ökologische Auswirkungen, die den Verbrauch oder die Schonung von Ressourcen in direkter und indirekter Art und Weise berühren. Diese Effekte sind vielfältiger Natur und teilweise fördern, behindern oder widersprechen sie sich.
Hier können Verbände ansetzen und Aufklärung leisten, Ziele definieren und damit Vorreiter sein, wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen und Prioritäten zu setzen und damit der Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen nachkommen.
Im Alltag sind für Verbände verstrickte komplexe Wirkungen die Regel, auch im Kontext der Globalisierung. Wo kann man ansetzen? Mit welchem Verhalten kann der eigene Verband einen tatsächlichen Unterschied machen? Wo gibt es mögliche Allianzen?
Hinzu kommt, dass die Nachhaltigkeits-Debatte inzwischen stark emotionalisiert geführt wird. Schnellschüsse wie Greenwashings können die Glaubwürdigkeit erschüttern und als Alibi-Handlungen ausgelegt werden.
Wichtig scheint zu sein, dass der Verband seine Einstellung zur Nachhaltigkeit glaubhaft vertritt. Dazu gehört beispielsweise, dass Nachhaltigkeitsaspekte hoch priorisiert und in der Entscheidungsfindung bzw. der verbandlichen Ausrichtung tatsächlich berücksichtigt werden.
Ein Anfang kann für Verbände sicherlich eine Bestandsaufnahme sein. Auch in der eigenen Geschäftsstelle. Wo können bei alltäglichen Aktivitäten, bei Veranstaltungen oder in der Kommunikation nachhaltige Veränderungen vorgenommen werden? Klimaneutrale Reisewege, Recycling-Papier für die Verbandszeitschrift, Energiesparlampen oder die Wahl von nachhaltigen Locations für die Verbandsveranstaltung.
Die Bewertung aller Aktivitäten und Services einer Geschäftsstelle nach Nachhaltigkeits-Gesichtspunkten stellt durchaus eine Herausforderung dar. Wichtig ist, die Einschätzung auf einer hinreichenden fachlichen Grundlage zu treffen. Einen Zugang hierfür sind die “Sustainable Development Goals” (SDG) – 17 Nachhaltigkeitsziele, die die United Nations im September 2015 verabschiedet haben.
Die “SDG-Evaluation of Products (SEP)” wurde auf dieser Basis entwickelt und ermittelt den Beitrag zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen auf Ebene von Produkten und Dienstleistungen. Das ZNU-Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung Universität Witten/Herdecke hat hierzu in Kooperation mit dem Öko-Institut e. V. eine unterstützende Publikation veröffentlicht.
Hier gelangen Sie zur Broschüre: SDG-Evaluation of Products
- VCI, IG BCE und BAVC
- Sozialplattform Klimaschutz
- Verbände des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus
- Lebensmittelverband Deutschland e. V.
- Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V.
- Verband Druck und Medien Bayern e. V.
- Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e. V.
- Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
Die Allianz für Entwicklung und Klima ist ein Projekt der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (giz) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Ziel ist es, Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu gewinnen. CO2 soll über die gesetzlichen Anforderungen hinaus freiwillig vermieden, reduziert und kompensiert werden, um die Klimaziele der Agenda 2030 zu realisieren. Kompensation gelingt vor allem mit Hilfe von hochwertigen Klimazertifikaten, die nachhaltig CO2-reduzierende Projekte in Schwellen- und Entwicklungsländern fördern. Dabei wird auch darauf geachtet, dass die Maßnahmen positiven Einfluss auf die Lebensbedingungen vor Ort haben. Auf der Website allianz-entwicklung-klima.de wird einerseits die Möglichkeit gegeben, bereits bestehende Projekte zu unterstützen oder neue Projekte zu entwickeln und umzusetzen.
Auf der umfassenden Liste der Unterstützer finden sich neben Unternehmen auch viele Verbände, wie beispielsweise der Automobil-Club Verkehr (ACV), der Bund Katholischer Unternehmer, der Deutsche Caritas Verband, Fairtrade Deutschland und der Verband Deutscher Wirtschaftsingenieure.
Hier gelangen Sie für weitere Infos zur Website der Allianz für Entwicklung und Klima.
Wolfgang Saam vom Verband Klimaschutz Unternehmen e. V. gibt in seinem Beitrag “KLIMASCHUTZ: NEUE IDEEN FÜR VERBÄNDE” (erschienen im Verbändereport 02/2020) verschiedene Impulse für Nachhaltigkeit in Verbänden.
Klimaschutz ist ein Megathema der nächsten Jahrzehnte und mit weitreichenden Transformationsprozessen in Wirtschaft und Gesellschaft verbunden. Verbände sind je nach Branche unterschiedlich von dem Thema betroffen. Unabhängig davon stellt sich für jeden Verband die praktische Frage, wie man das Thema Klimaschutz in Richtung seiner Mitglieder kommuniziert und welche neuen Angebote man als Verband zum Klimaschutz entwickeln kann.
- Klimaschutz als Megatrend
- Wie steht’s mit dem Klimaschutz in Verbänden?
- Klimaschutz als Verbandsaktion
- Aktionswoche
- Energieeffizienz: Netzwerke und Brancheninitiativen
- Veranstaltungsorga: Wo ist die grüne Stellschraube?
- Bäume pflanzen als Branchenaktion
- Nachhaltige Wirksamkeit mit Umweltmanagementsystemen
- Aktivitäten in der Geschäftsstelle
- Klimaschutz in Verbänden – Quo vadis?
Engagiert sich auch Ihr Verband in Sachen Nachhaltigkeit?
Wir freuen uns über Ihre Aktionen und Ideen für Klimaschutz. Schreiben Sie uns:
geschaeftsstelle@dgvm.de
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