“Ja, Verbandsarbeit muss auch ein bisschen sexy sein…” / Das Verbändejahr 2014: Herausforderungen, Hoffnungen, Highlights

Verbände müssen – um eine Überlebenschance zu haben – professionell und zeitgemäß geführt werden, findet Constance Nolting, Geschäftsführerin von ZAEN Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin e.V. Das umfasst aus Sicht vieler Verbände auch den Umgang mit Führungskräften im Hauptamt ebenso wie im Ehrenamt.

„Es wird zunehmend schwieriger, potenziell Interessierte für ein Ehrenamt zu gewinnen”, pflichtet ihr Dirk Swinke vom SoVD-Landesverband Niedersachsen e.V. bei. „Unser Verband beschäftigt sich seit zwei Jahren verstärkt mit dem Thema Demografie. Wir haben eine Kommunikationsplattform für das Ehrenamt eingerichtet, um den Erfahrungsaustausch zu fördern, und bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten für Ehrenamtliche an, die auch einen persönlichen Nutzen bringen. Ziele sind die Professionalisierung und Qualifizierung von bestehendem Ehrenamt und natürlich die Gewinnung von Ehrenamtsnachwuchs. Mit durchaus positiver Resonanz“, zeigt Dr. Hansjörg Weber vom Landesverband der Maschinenringe in Baden-Württemberg e.V. mögliche Perspektiven auf. Für Philipp Krupke vom Wirtschaftsverband für Handelsvermittlung und Vertrieb in Hamburg (CDH) e.V. heißt das auch, dass „die Gremien des Verbandes kleiner und also weniger Ehrenamtsträger benötigt werden als früher. Diese werden jedoch mehr eingebunden und arbeiten enger mit dem Hauptamt zusammen.“

So relevant und wichtig die Frage nach geeignetem Personal auf allen Ebenen ist – hierzu auch ausführlicher in der nächsten Ausgabe des Verbändereport –, so breit gefächert sehen die Herausforderungen für das Jahr 2014 aus.

904_1So deuten dann die „Top Twelve“ der wichtigen verbandspolitischen Themen für dieses Jahr auch in diese Richtung: Über zwei Drittel aller Verbände werden ihr politisches Lobbying auf Landes- bzw. Bundesebene verstärken. Damit verdrängt dieses Arbeitsfeld die Verstärkung allgemeiner Informations- und Kommunikationsleistungen vom Spitzenplatz. An dritter Stelle sehen die beteiligten DGVM-Verbände die Bereitstellung neuer Mehrwertleistungen und Mitgliederservices vor einem Ausbau der Markenpositionierung des Verbandes.

Über alle befragten Mitglieder der DGVM hinweg rangiert die Herausforderung, geeignete ehrenamtliche Verantwortungsträger zu finden, auf Platz fünf. Dabei sehen die überwiegend als Personenverband organisierten Befragten darin eine deutlich geringere Herausforderung, als es die als Institutionenverband konstituierten Mitglieder erkennen.

Dass Verbände Kommunikateure für ihre Mitglieder sind, steht außer Frage. Auch in eigener Sache vernetzen sie sich weiter. Deutlich höher wird der Bedarf eingeschätzt, sich international und europäisch zu vernetzen. Waren im letzten Jahr etwa mehr als ein Zehntel der Auffassung, dass die Arbeitsfelder „Internationale/europäische Kontakte intensivieren“ und „Interessenvertretung auf europäischer Ebene“ wichtig sind, schätzen dies für das Jahr 2014 knapp jeweils 20 Prozent aller Befragten so ein.

Um den vielfältigen Herausforderungen angemessen begegnen zu können, sind vielleicht auch „verbandliche Formalia infrage zu stellen und es gilt, neue Wege zu gehen, insbesondere, was wiederkehrende Mitgliederversammlungen und Veranstaltungen betrifft“, sagt Julius Wagner vom Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Hessen e.V. „Ja, Verbandsarbeit muss auch ein bisschen sexy sein …“!

 

Statements 2014

 

Dirk Swinke

SoVD-Landesverband Niedersachsen e.V.

Es wird zunehmend schwieriger, potenziell Interessierte für ein Ehrenamt zu gewinnen. Noch können wir eine ehrenamtliche Funktionstätigkeit in unseren satzungsrechtlichen Strukturen sicherstellen. Aber es ist wichtig und zwingend notwendig, rechtzeitig neue Strategien zu entwickeln und sich damit zu öffnen. Da sind wir dran und entwickeln zusammen mit unseren Gremien entsprechende Modelle.

Hendrik A. Kilp

Landesinnungsverband Elektro- und Informationstechnik Schleswig-Holstein

Einerseits wird es notwendig sein, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um ein ehrenamtliches Engagement zu ermöglichen. Hier sind die politischen Entscheidungsträger, aber auch die Träger, Organisationen und Institutionen gefordert. Es geht dabei nicht nur um die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt, sondern andererseits auch um die Berücksichtigung des Wertewandels und neuer Lebensmodelle. Ehrenamt muss wieder etwas „wert“ und mit den modernen Anforderungen der Berufswelt, die unter anderem eine wesentlich höhere Flexibilität und Mobilität erfordern, kompatibel sein.

Die Vielzahl der möglichen Freizeitbeschäftigungen, die immer weiter wachsen, wird zu einem verstärkten Wettbewerb um das ehrenamtliche Engagement führen. Hier gilt es, Motivation durch die richtigen Anreize zu schaffen.

Bernd R. Schmidt

HBB – Heilpraktiker Berufs-Bund

Im Rahmen unserer weiteren Aufbauarbeit für den Verband stehen die Öffentlichkeitsarbeit und die Mitgliedergewinnung an erster Stelle. Die Socialmedien können hierbei eine wichtige Hilfestellung sein, wie die Reaktionen aus Patientenkreisen von Heilpraktikern zeigen. Der Geschäftsführung kommt deshalb hierbei entsprechende Bedeutung bei. Der Verband hat seine Position im ablaufenden Jahr gefestigt und geht deshalb positiv in das Jahr 2014.

Christine Sudhop

Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks

Mit der Einführung eines neuen Verbandsauftritts mit Logo und Corporate Design haben wir im Herbst zunächst auf Bundesebene die Voraussetzung dazu geschaffen, unsere Organisation im kommenden Jahr bis in die Landesverbände und Innungen verzweigt einheitlich und gestärkt auftreten zu lassen. Auf dieser Basis soll der inhaltlichen Arbeit ein aktuelles und starkes kommunikatives Fundament gegeben werden.

Jürgen Querbach

Deutscher Verband für Physiotherapie-Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.

Die Mitgliederentwicklung ist weiterhin unbefriedigend. Trotz steigender Zahlen bei den Berufsangehörigen ist es uns bislang nicht gelungen, diesen Trend zu übernehmen. Hierbei spielt insbesondere die mittlerweile völlig unzureichende wirtschaftliche Entwicklung bei den Einkommen sowohl der freiberuflichen als auch angestellten Physiotherapeuten eine entscheidende Rolle. Dies zu verbessern ist für die Berufsangehörigen und den Verband von entscheidender Bedeutung und wird für die nächsten Jahre Schwerpunkt der Arbeit sein müssen.

Christoph Silber-Bonz

Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz e.V.

Mitte 2013 haben wir gemeinsam mit unseren Mitgliedsinnungen das Thema „Mitgliederwerbung“ noch einmal verstärkt auf die Tagesordnung gesetzt und Ideen entwickelt, wie man noch besser bisher abseits stehende Fachbetriebe für eine Innungsmitgliedschaft gewinnen kann. 2014 wird es also darum gehen, hier eine erste Bilanz zu ziehen und zu schauen, wie wir vorangekommen sind. Es ist also zu hoffen, dass das Jahr 2014 im Zeichen wachsender Mitgliedszahlen steht. Darüber hinaus planen wir eine grundsätzliche Neuausrichtung unserer Öffentlichkeitsarbeit, die auch einen Relaunch unserer Angebote im Internet einschließt. Spannende Projekte also für ein ereignisreiches Jahr 2014.

Volker Tschirch

AGA Unternehmensverband

Uns im Norden wird nachgesagt, dass uns nichts so schnell aus der Ruhe bringt. Wir spüren, dass der demografische Wandel durchschlägt und gerade in den strukturschwächeren Regionen der norddeutschen Flächenländer bereits heute gut ausgebildete Fachkräfte und motivierte Auszubildende schwerer zu finden sind. Darauf haben wir unsere Beratung ausgerichtet. Im Verband selbst haben wir vor einem Jahrzehnt mit dem Generationenwechsel begonnen. Die in den späten 60er- und frühen 70er-Jahren eingestellten Fachreferenten, damals frisch von der Uni kommend, gingen in den letzten Jahren Schlag auf Schlag in den Ruhestand. Wir haben daraus gelernt und stellen heute sowohl junge Kräfte als auch erfahrene Talente ein – die Mischung macht’s. Mit unserem nunmehr 40-köpfigen Kompetenz-Team in fünf Geschäftsstellen schauen wir optimistisch in die Zukunft.

Thomas Kern

Bayerischer Landes-Sportverband

Für den organisierten Sport gibt es viele Herausforderungen bedingt durch den gesellschaftlichen Wandel. Durch die Veränderung der Schullandschaft (G8, schulischer Ganztag) haben die jugendlichen Sportler immer weniger Zeit für sportliche Aktivitäten. Daher müssen Schulen und Vereine intensiv zusammenarbeiten, um dieser Entwicklung zu begegnen. Zudem müssen wir uns der Konkurrenzsituation im nicht vereinsbezogenen individuellen Sportbereich (Fitnessstudios etc.) stellen. Wir setzen auf das starke Netzwerk des Sports!

Hans-Ingo Biehl

Verband Deutsches Reisemanagement e.V.

2014 konzentrieren wir uns auf die betriebliche Mobilität im Gesamtzusammenhang. Außerdem beschäftigen uns die Themen Datenschutz, Zusatzkosten und die Luftverkehrssteuer. Von der aktuellen Bundesregierung können wir wohl nicht viel erwarten in dieser Hinsicht, denn es sind kaum Veränderungen geplant. Und vor allem: Geschäftsreisen kommen überhaupt nicht vor, was uns aufgrund ihrer Bedeutung als wichtiger Wirtschaftsfaktor sehr überrascht hat. Ineffizienzen der Reiseprozesse wie Warteschlangen an Sicherheitskontrollen, Verspätungen, aber auch unklare Reisekostengesetze führen ebenso wie zusätzliche Abgaben und Gebühren zu direkten Kosten bei den Unternehmen. Die Luftverkehrssteuer ist ein Beispiel dafür, wie nicht nur deutsche Unternehmen, sondern auch die gesamte deutsche Flugbranche unter einer steuerlichen Belastung leidet. Dass sie nun beibehalten werden soll, enttäuscht uns sehr. Die Hoffnung stirbt jedoch zuletzt – wir warten noch auf eine Einsicht im Laufe der Legislaturperiode.

Dr. Holger Mühlbauer

TeleTrusT – Bundesverband IT-Sicherheit e.V.

Die aktuelle öffentliche Debatte über IT-Sicherheit, illegitime Überwachung und  Industriespionage hat zahlreiche Lebens- und Arbeitsbereiche erfasst. Für IT-bezogene Verbände wie den TeleTrusT – Bundesverband IT-Sicherheit e.V. bringt dies neue verbandspolitische und kommunikative Herausforderungen hervor. Positiv ist dabei, dass IT-Sicherheit als insbesondere mittelstandsrelevantes Thema wahrgenommen wird.

Franz J. Grömping

AGEV – Arbeitgebervereinigung für Unternehmen aus dem Bereich EDV und Kommunikationstechnologie e.V.

Unser Verband stellt seit Jahren sukzessive auf eine digitale  Mitgliederkommunikation um. Die Webseite wurde zum zentralen Informationsportal umgebaut, Wochennewsletter, Quartalsmagazin per PDF und anlassbezogene E-Mailings komplettieren die Kommunikation.

Selbst in einer möglichen Konsolidierungsphase kann das hohe Serviceniveau durch diese Rationalisierungen gehalten, sogar ausgebaut werden.

Die Schwerpunktthemen 2014 „Datenschutz und -sicherheit“ finden großen Widerhall bei den Mitgliedsunternehmen und sorgen für eine weitere Belebung der verbandsinternen Kommunikation.

Dr. Hansjörg Weber

Landesverband der Maschinenringe in Baden-Württemberg e.V.

Unser Verband beschäftigt sich seit zwei Jahren verstärkt mit dem Thema Demografie. Wir haben eine Kommunikationsplattform für das Ehrenamt eingerichtet, um den Erfahrungsaustausch zu fördern, und bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten für Ehremamtliche an, die auch einen persönlichen Nutzen bringen. Ziele sind die Professionalisierung und Qualifizierung von bestehendem Ehrenamt und natürlich die Gewinnung von Ehrenamtsnachwuchs. Mit durchaus positiver Resonanz.

Henning Dettmer

Bundesverband WindEnergie e.V.

Der BWE ist im Vergleich zu anderen Verbänden zwar noch ein relativ junger Verband, allerdings sehen wir insbesondere im ehrenamtlichen Bereich eine deutliche Überalterung und eine Unterrepräsentanz von Frauen. Hieran wird in den nächsten Jahren zu arbeiten sein. Grundsätzlich ist der Bereich der erneuerbaren Energien und der Windenergie ein auch für junge Menschen hochinteressanter und nachgefragter Bereich. Für die nächsten Jahre gilt es, dieses grundsätzliche Interesse an dem Thema nutzbringend für unseren Verband zu erschließen.

Eugen Pink

BvDP – Bundesverband Deutscher Postdienstleister e.V.

Mit der Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohnes durch die Bundesregierung werden sich in den Postmärkten die prekären Arbeitsbedingungen bei den bisher noch missbräuchlichen Arbeitgebern verbessern. Der Schutz elektronischer Kommunikation vor Ausspähung ist dem Postgeheimnis nicht ebenbürtig, dennoch verschieben sich die Kommunikationskanäle weiter: In der Folge sinkt die Briefmenge. Der Online-Handel gewinnt weitere Marktanteile, entsprechend wächst der B2C-Paketmarkt weiter zweistellig. Same-Day-Delivery könnte die Nische verlassen und mit dem Lebensmittelhandel schneller wachsen.

Entlang der postalischen Wertschöpfungskette wird – neben dem Warenfluss – der Informationsfluss zwischen Sender, Dienstleister und Empfänger immer wichtiger; hier entstehen neue Geschäftsfelder. Unsere Mitglieder verbinden die digitale mit der physischen Welt.

Die aktive Begleitung des legislativen und regulatorischen Rahmens wird auch 2014 eine wichtige Aufgabe des Verbandes sein.

Werner Stolz

Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen e.V.

Bedingt durch das stetige Wachstum des Verbandes ist davon auszugehen, dass sich die Position Zeitarbeit – und damit auch des Verbandes – mithilfe des Ehrenamtes und der Lobbyarbeit weiter festigt. Mit Blick auf die politische Situation gehen wir davon aus, dass die Mitgliederzahl des Verbandes auch im kommenden Jahr wachsen wird, weil immer mehr Zeitarbeitsunternehmen den Rückhalt eines starken Arbeitgeberverbandes suchen – sowohl in Bezug auf die Lobbyarbeit als auch mit Blick auf Rechtssicherheit.

Michael Pankratius

Arbeitsgemeinschaft für Landberatung e.V.

„Vom Tannenbaum zur Urne“ wie die Vergreisung der Gesellschaft bzw. die Abnahme der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter auch genannt wird, ist für uns von großer Bedeutung. Der Kampf um Fachkräfte hat auch für Verbände begonnen. Daher sind die Förderung junger Talente bereits an der Hochschule und ein verstärktes Arbeiten am Unternehmensimage eine Hauptaufgabe für die Qualitätssicherung der Landberatung.

Prälat Wolfgang Tripp

Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V.

2014 steht im Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart strategisch ein Fokus des demografischen Wandelns im Mittelpunkt: die alternede Gesellschaft.

Dem Fachkräftemangel werden wir u. a. im unternehmensübergreifenden Netzwerk „1000 neue Chancen“, einer Kampagne zur Personalgewinnung in der Caritas, begegnen.

In unserem Diversity-Programm „Caritas in Vielfalt“ fördern wir ab 2014 explizit die interreligiöse und interkulturelle Öffnung in unseren Einrichtungen und Diensten und verankern personalpolitisch so die Realität einer Vielfaltsgesellschaft.

Michael Seitz

Norddeutscher Baugewerbeverband e.V.

Größte Herausforderung: trotz sinkender Beiträge aufgrund weniger Personal in den Mitgliedsbetrieben und niedriger Zinsen sowie zugleich tendenziell steigender Kosten weiterhin eine qualitativ hochwertige und sich stetig verbessernde Betreuung der Mitglieder sicherzustellen.

Christa Stolle

TERRE DES FEMMES

Für die Gewinnung engagierter Menschen ist es wichtig, dass sie auf allen Ebenen mit einbezogen werden in die Arbeit und demokratische Strukturen weiterentwickelt werden, um eine größtmögliche Transparenz von Handlungsebenen und Entscheidungen zu erreichen. Es muss sowohl niedrigschwellige Angebote für Ehrenamtliche geben als auch Angebote für verantwortliche und längerfristige Positionen. Ehrenamtliche müssen sich auch profilieren dürfen! Dieses sollte vom Verband (den Hauptamtlichen) unterstützt und wertgeschätzt werden.

Jan Peilnsteiner

Verband Deutscher Kühlhäuser und Kühllogistikunternehmen e.V. (VDKL)

Der Verband Deutscher Kühlhäuser und Kühllogistikunternehmen e.V. (VDKL) bietet seinen Mitgliedern konkrete und messbare Service-Leistungen. Dafür schätzen uns unsere Mitglieder und sind uns über Jahre und Jahrzehnte hinweg treu. Dieses partnerschaftliche und vertrauensvolle Verhältnis werden wir im Jahr 2014 weiter pflegen.

Gleichzeitig wollen wir die Beziehungen zur Öffentlichkeit deutlich ausbauen. Denn außerhalb unserer Branche wissen noch nicht genug Entscheidungsträger, was der VDKL leistet. Das wollen wir ändern und mit unseren Informationen gezielt u. a. auf relevante Interessengruppen zugehen. Besondere Herausforderung wird dabei die Energie-Politik der neuen Regierung sein.

Als VDKL sehen wir uns in der Verantwortung, in Berlin und Brüssel über Möglichkeiten, aber auch Grenzen der Energiepolitik aufzuklären. Am Ende muss die Stromrechnung auch bezahlbar bleiben.

Dr. Harald Olschok

BDSW BUNDESVERBAND DER SICHERHEITSWIRTSCHAFT

Wir haben vor 2 1/2 Jahren den Namen in BDSW Bundesverband der Sicherheitswirtschaft verändert. Der damit verbundene Anspruch, die Sicherheitswirtschaft und nicht nur die privaten Sicherheitsdienste zu vertreten, muss sukzessive umgesetzt werden. Wir haben dazu eine „Agenda 2020“ als Grundlage unseres Handelns erarbeitet. Eine besondere Herausforderung stellt im kommenden Jahr die Tarifpolitik für die privaten Sicherheitsdienste dar. Die Gewerkschaft hat in diesem Jahr Lohnforderungen von bis zu über 50 Prozent erhoben. Das hat mit normalen Tarifverhandlungen nichts mehr zu tun und fordert uns in einem besonderen Maße.

Dr. Christoph Münzer

Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden e.V. – wvib

Moderne Verbandsarbeit bleibt sehr attraktiv für Unternehmer und hauptamtliche Führungskräfte, weil man durch sie Überblick und Impulse bekommt, die im Tagesgeschäft untergehen. Mit unserem Konzept von „Wissen & Wärme“ erreichen wir breite Personenkreise, die uns im Gegenzug jung und wettbewerbsfähig erhalten.

Wir haben 2014 Wahlen und schon heute viele geeignete Bewerber auf allen Ebenen!

Ludger Porada

Gesellschaft für Informatik

Demografische Probleme ergeben sich für unsere Mitgliederentwicklung. Als Verein von Einzelpersonen wird es zunehmend schwieriger,  altersbedingte Austritte durch Eintritte des Nachwuchses zu kompensieren.

Ute Groth

DPV Deutscher Presse Verband – Verband für Journalisten

Hauptamtlich sind wir personell befriedigend aufgestellt. Eine weitere Aufstockung erlaubt die finanzielle Ausstattung des Verbandes nicht.

In Bezug auf die Ehrenämter herrschen erhebliche Defizite. Wir haben wenig ehrenamtliches Personal beschäftigt, welches häufig auch eigene Interessen verfolgt. Seitens des Verbandes müssen die Vorarbeiten der ehrenamtlich Tätigen zumeist erheblich überarbeitet und modifiziert werden.

Torben Leif Brodersen

Deutscher Franchise-Verband e.V.

Das neue Jahr 2014 wird ganz im Zeichen der Neumitgliedergewinnung stehen. Der DFV konnte in den letzten Jahren sehr gut sein Profil als Qualitätsgemeinschaft der Franchisewirtschaft schärfen. Nun wollen wir damit aktiver um neue Franchisegeber als Mitglieder werben.  Denn Nutzen stiften ist das eine, das andere ist die richtige Ansprache bisheriger Nichtmitglieder.

Philipp Krupke

CDH im Norden – Wirtschaftsverband für Handelsvermittlung und Vertrieb in Hamburg (CDH) e.V.

Die Gremien des Verbandes werden kleiner. Es werden also weniger Ehrenamtsträger benötigt als früher. Diese werden jedoch mehr eingebunden und arbeiten enger mit dem Hauptamt zusammen.

Stephan Jansen

Verband Deutscher Bürgschaftsbanken e.V. (VDB)

2014 bringt viel Neues: Im Januar startet bei unseren Bürgschaftsbanken ein neues Programm, bei dem Leasing-Finanzierungen mit Bürgschaften abgesichert werden. Bis Ende 2016 stehen dafür 120 Mio. Euro vom Europäischen Investitionsfonds bereit. Mit diesen „Leasing-Bürgschaften“ für Leasingvorhaben kleiner und mittlerer Unternehmen sowie Existenzgründer bekommen Leasingfinanzierer mehr Spielräume und mehr Unternehmen Zugang zu Leasing.

Seit Kurzem bieten die Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften (MBGen), die auch vom VDB vertreten werden, kleine Beteiligungen aus dem Mikromezzaninfonds Deutschland an. Für Unternehmen und Gründungen mit Finanzierungsschwierigkeiten stehen dafür 35 Mio. Euro aus EU-Mitteln zur Verfügung. Die Nachfrage übertrifft alle Erwartungen: Allein in NRW wurden in den ersten Wochen über 100 Vorhaben bewilligt. Bis Ende 2015 werden die
MBGen bundesweit ca. 1.000 Unternehmen fördern.

Dr. Elvira Krebs

Verband der Oecotrophologen e.V. (VDOE)

In 2013 feierte der VDOE sein 40-jähriges Bestehen. Es war Anlass für den Rückblick, aber auch für den Blick nach vorne. 4.200 Mitglieder, das ist eine Zahl, hinter der man sich nicht verstecken muss. Trotzdem liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit in 2014 auf der Mitgliederakquise. Das Potenzial ist groß: Jährlich schließen etwa 1.000 Studierende der Oecotrophologie, Ernährungs-, Lebensmittel- und Haushaltswissenschaften in Deutschland ihr Studium ab. Über den Ausbau der Hochschularbeit und der Social-Media-Aktivitäten wollen wir vor allem die junge Zielgruppe erreichen. Darüber hinaus gilt es, die politischen Rahmenbedingungen für unsere Mitglieder zu verbessern. Eine Gleichstellung von Mann und Frau im Berufsalltag sowie die Vereinbarkeit von Familie und Karriere sind wichtige Themen für die von Frauen dominierte Berufsgruppe. Die Rolle von Oecotrophologen in den zukunftsträchtigen Bereichen Qualitätsmanagement sowie betriebliche Gesundheitsförderung auszubauen, ist ebenfalls ein Ziel.

Dr. Elmar Witten

AVK – Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe

Das Jahr 2013 war für uns das Jahr mit dem höchsten Mitgliederzuwachs seit langer Zeit. Wir haben uns in unseren Dienstleistungen weiter professionalisiert und sehen uns immer mehr als Lösungsanbieter nicht nur für den von uns vertretenen Industriezweig, sondern vielmehr für jedes einzelne Mitgliedsunternehmen. Die Verbandslandschaft verändert sich spürbar und wir setzen zunehmend auf Kooperationen mit anderen Organisationen, die in (räumlich oder thematisch) ähnlichen Feldern aktiv sind wie wir.

Julius Wagner

Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Hessen e.V.

Der Verband muss heute immer intensiver das Ehrenamt professionell begleiten und den ehrenamtlich tätigen Unternehmern den Rücken frei halten. Hierzu bedarf es funktionierender Personalstrukturen, die das zu leisten vermögen. Daneben sind verbandliche Formalia infrage zu stellen und es gilt, neue Wege zu gehen, insbesondere, was wiederkehrende Mitgliederversammlungen und Veranstaltungen betrifft. Ja, Verbandsarbeit im Ehrenamt muss auch ein bisschen sexy sein …

Dr. Frank Schoppa

Gartenbauverband Nord e.V.

Ich freue mich darauf, die Zusammenarbeit zwischen regional und fachlich benachbarten Verbänden aktiv zu gestalten und auszubauen. Die verstärkte Kooperation zwischen Partnern wird infolge externer Drücke unsere Verbandslandschaft mittelfristig verändern.

Dr. Kai H. Warnecke

Haus & Grund Deutschland

Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD ist für Haus & Grund mit Blick auf die mietrechtlichen Aspekte eine Herausforderung. So wird die genaue Gestaltung der Mietpreisbremse  wichtig sein. Wenn überhaupt, darf die Bremse befristet nur dort zum Zuge kommen, wo in den letzten Jahren die Wohnraumnachfrage stark gestiegen ist. Wir werden darauf achten müssen, dass die Gemeinden – wie im Koalitionsvertrag vorgesehen – tatsächlich ihren Beitrag leisten. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass Wohnungsmodernisierungen nicht wegen der Regelungen eingestellt werden, denn die Immobilien müssen auf den demografischen Wandel und die Energiewende vorbereitet werden.

Des Weiteren werden wir ein besonderes Augenmerk auf die Gesetzänderungen hinsichtlich der Modernisierungsmieterhöhung und der Mietspiegelerstellung haben. Hier muss die Politik Sorge tragen, dass die Vermietung von Wohnraum für private Eigentümer kein Minusgeschäft wird. Leidtragende wären langfristig übrigens auch die Mieter. Ein Blick nach Lissabon und Wien sollte Warnung genug sein.

Constance Nolting

Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin e.V.

Verbände müssen – um eine Überlebenschance zu haben – professionell und zeitgemäß geführt werden.

Dr. Ulrich Lotz

BetonBauteile Süd

Beim „War for talents“ setzen wir auf eine eigene akademische Ausbildung und haben seit Oktober 2013 wieder eine Studentin im Dienstleistungsmanagement / Verbands- und Stiftungsmanagement an der DHBW in Heilbronn. Wir haben bereits 2002 eine Kollegin an der Dualen Hochschule ausgebildet. Sie leitet heute organisatorisch den größten europäischen Fachkongress unserer Branche mit jährlich 2.000 Teilnehmern und einer großen Ausstellung. So ist gewährleistet, dass wir nicht ausschließlich von „Baby Boomern“ besetzt sind und ganzheitlich überaltern.